Eine Website zu Projekten aus dem Unterricht und außerunterrichtlichen Bereich von

Ulrich Fischer-Weissberger

Lehrer am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Waldkirch

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Zum Film Stille Helden

von Sigrid Faltin

Ein heller Stein, aus dem heraus ein Gesicht wächst, eindringlich schaut es uns an. Die Schülerinnen und Schüler des Eugen - Bolz - Gymnasiums in Rottenburg denken an den ehemaligen Staatspräsidenten von Baden-Württemberg und Naziopfer. Sie stehen im Kreis um sein Denkmal; ihre Stimmen aus dem Off kommen Eugen Bolz und seiner Tochter nahe.

Eindringlich zeigt uns der Film von Sigrid Faltin das Schicksal von Helfern im NS: Getrud Luckner nähert sich die Autorin selbst, sie stellt sich deren Rettungstaten in Freiburg vor, interviewt die Tochter von Helfern, zeigt uns Stolpersteine in Freiburg und Stegen bei Freiburg, wo zwei von einem anderen Helfer, Pater Middendorf, gerettete "Kinder" sich über diese Denkmale freuen, denn Schüler der nahen Schule in Stegen hätten diese gewollt.

Die Tochter aus einer Helferfamilie in Bollschweil erzählt der Studentin Christina Eckert, deren systematische Forschung Prof. Wolfram Wette begleitet und im Gespräch kommentiert:

Der Alltag der Jahre 1944/45 wird deutlich: Eine ausgebombte "halbjüdische Familie", die resolute Mutter der Helfer, die diese Familie in Bollschweil unterbringt. Dort gibt es persönliche Spannungen, nach dem Krieg hat man sich nicht mehr gesehen.

Zweimal werden uns widerständige Menschen aus dem Erleben von Schülern vorgestellt:

Die Schüler aus Rottenburg erfahren von der Tochter des hingerichteten Politikers und Widerstandskämpfers Eugen Bolz von dessen Schicksal.

Bei uns in Waldkirch erzählt Heinz Droßel Schülern und Schülerinnen aus der Klasse 10c von seinen Erlebnissen im NS und verweist deutlich darauf, wie schlecht Helfer nach dem Krieg behandelt wurden.

Im Jahre 2001 hatten wir Heinz Droßel nach Berlin begleitet. Anhand unseres Filmes, den wir gemeinsam mit ihm drehten, zeigt Frau Faltin seine Rettungstaten. Wir sitzen im Kreis um Heinz Droßel herum und spüren, wie wichtig es ist, mit diesen anderen Menschen zu sprechen. Menschen wie er geben uns Mut und werfen ein Licht in die dunkle Zeit des Nationalsozialis- mus.

Der Film endet wieder beim Denkmal für Eugen Bolz, die Schülerinnen und Schüler sind bei Eugen Bolz, sie sprechen zu ihm.

Uli Weissberger, 23.5.2005