Eine Website zu Projekten aus dem Unterricht und außerunterrichtlichen Bereich von

Ulrich Fischer-Weissberger 

Lehrer am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Waldkirch

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Texte von den Vorbereitungstagen 11.11.-13.11.04

 

Arbeitslager Haslach

Durch den erhöhten Schotterbedarf im Zweiten Weltkrieg entstand in Haslach ein mehrere hundert Meter tiefes Stollensystem. Da die Rüstungsbetriebe immer häufiger bombardiert wurden, mussten sie unter Tage gelegt werden. Haslach eignete sich besonders, da hier Messerschmid, Flugzeuge bauen wollte.

 

Die Häftlinge bauten die Zufahrtsstraßen aus und erweiterten die Stollen. Ihr Hin- , und Rückweg führte die 1700 Häftlinge auf ihrem 5 Kilometer langen Weg durch die Stadt. Ein ehemaliger Inhaftierter berichtete, dass sie um 4 Uhr morgens mit Knüppelschlägen und Geschrei geweckt wurden.

Die Bevölkerung legte teilweise Äpfel auf den Weg um den Häftlingen zu helfen. Das war für die Häftlinge eine moralische Unterstützung. Die Annahme dieser Nahrung wurde jedoch mit Schlägen und auch mit Erschießungen bestraft. Am Arbeitsplatz angekommen mussten die Häftlinge unter Geschimpfe und den Schlägen der SS-Männer mit einfachen Arbeitsmitteln Straßen bauen, Leitungen verlegen, Steine brechen und Stollenböden betonieren.

Zum Mittagessen gab es nur eine abgekühlte wässrige Suppe. Auf dem Rückweg zur Wohnstätte mussten die Häftlinge ihre toten oder bewusstlosen Freunde und Verwandten mit nach Hause schleifen.

Den Abend verbrachten sie mit Körperpflege. Sie mussten sich entlausen da die Läuse nach und nach an kleinen Wunden das gesamte Blut aussaugen. Die langen Arbeitszeiten, Kälte, Nässe und mangelnde Hygiene führte am Ende des Jahres 1944 zum Ausbruch von Seuchen.Auch die Misshandlungen schwächten die Arbeitskräfte und führten teilweise zum Tod.

Kurz vor Weihnachten übernahm Erwin Doldt die Lagerleitung. Er zeigte Zivilcourage und half den Menschen, indem er ihnen Nahrung zusteckte. Dennoch war der Zustand im Lager so schlecht, dass noch viele starben. Von 1700 Menschen starben ungefähr 210. Seit 1998 erinnert eine Gedenkstätte an die schrecklichen Geschehnisse.

In seiner Rede bat Bürgermeister Winkler die Verbliebenen, die das Lager in ihrer Jugendzeit miterlebten, um Vergebung und Verzeihung für die Geschehnisse, die ihnen unter der nationalsozialistischen Diktatur widerfahren waren.

Stephan, Andreas

   

Kälte!!!

Das Einzige, was unsere Füße im Moment noch wahrnehmen, ist Kälte!!!

Trotz guten Schuhwerks und warmer Kleidung frieren wir sehr bei unserem Besuch in der Gedenkstätte in Haslach. Es ist ein Herbsttag im November, an dem die Temperaturen knapp über null Grad liegen.

Wie müssen sich die Häftlinge des KZ-Haslach gefühlt haben im Winter des Jahres 1944? Die Älteren unter uns werden sich vielleicht noch an diesen Winter erinnern. Es war der härteste der Kriegsjahre.

Während wir im Auto zu den ehemaligen Stollen gelangen, mussten die KZ-Insassen die fünf Kilometer lange Strecke täglich im Fußmarsch zurücklegen - Sommer wie Winter. Die meisten besaßen keine wintertaugliche Kleidung. In ihrer leichten Sommerbekleidung und ihren Füßen, die nur mit Lumpen umwickelt waren, stapften sie im Winter durch den kalten Schnee. Auch die Stollen boten keinen Schutz vor der Kälte. Die dort herrschende feuchte Luft setzte den Arbeitern nur noch weiter zu.

Ino, Daniel, Marco

   

Stichpunkte

 

· Zu leichte Kleidung, und fast kein Schuhwerk

· Kälte

· Keine Medikamente

· Krankheiten

· Ernährung

· Keine Hygiene

· keine Toiletten, aber ein Kübel, der für 700 Mann nur einmal am Tag geleert wird

· Manche müssen dort auch schlafen, auf Pritschen aus Holz und Stroh, welches nie

erneuert wird

· langer Arbeitsweg

· Depression

· Platzangst, da der Stollen teilweise eng ist

· Dunkelheit

· Feucht, da das Regenwasser in die Höhle sickert

· Gestank

· keine Sicherheitsausrüstung

· Einsturzgefahr

· anstrengende Arbeit

· Gneisabbau für Bahngleise

· Gewalt und Willkür von Seiten der SS-Wachmannschaften

TEXT: Unter den über 1700 Arbeitslagern…

Daniel L., Alexander