Eine Website zu Projekten aus dem Unterricht und außerunterrichtlichen Bereich von

Ulrich Fischer-Weissberger

Lehrer am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Waldkirch

Startseite                                               Start-Beruf                                             Sachtexte

 
aus der Sonntag: Leserbrief zum Interview von Herrn Prof. Wolfram Wette

 

Ausgabe Nördlicher Breisgau im Breisgau Marktplatz 11 79312 Einmendingen Hotline Leserservice:0800/222422402 www.der sonntag.de 29. August 2004

Rathausbilder sollen bleiben

Zum Interview mit Herrn Professor Wolfram Wette über die Waldkircher Rathausbilder in der Ausgabe vom 8. August:

Ich gehöre nicht zu der Generation, die den Krieg erlebte, sondern zu denen, die das furchtbare Geschehen durch unsere Großeltern, Eltern und auch Lehrer kennen lernte. Meine Generation ist sehr sensibilisiert, was Themen des Zweiten Weitkrieges angeht. Ich bin der Ansicht von Herrn Wette, dass wir die furchtbaren Taten, die Deutsche an Juden, Sinti und Roma und an anders denkenden Gruppen begingen, nicht vergessen dürfen. Wir haben nie gehungert oder unsere Kinder aus zerbombten Häusern mit bloßen Händen ausgraben müssen, wie. unsere Großeltern. Wir hatten das Glück, im Frieden aufzuwachsen und es ist unsere Verpflichtung, dieses Glück zu bewahren und an unsere Kinder weiterzugeben. Es ist sehr einfach, mit dem Finger auf die zu deuten, die in den Krieg mussten oder zu Hause für die Familie sorgten. Deshalb bin ich nicht der Ansicht von Herrn Wette, dass die Bilder entfernt werden. Die Rathausbflder widerspiegeln die Geschichte jener Zeit, die wir nicht wieder erleben möchten. Sie sollen uns daran erinnern, dass wir diese Zeit nie wieder erleben möchten. Sie sind Zeitgeschicht ! Wir sollten in die heutige Zeit sehen. Täglich geschehen Gräueltaten wie im Irak, in Palästina oder im Sudan Konzentrieren wir uns doch bitte darauf, auf das Unrecht in der Welt hinzu weisen und für eine menschli chere Zukunft zu arbeiten. Ich bin dankbar, in einem Land zu leben, in dem Meinungsfreiheit herrscht, die wir uns auch be wahren müssen. Deshalb sollten wir uns auch nicht von einer Minderheit vorschreiben lassen, was wohin gehört.

Susi Herterich Wisser, Waldkirch